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Veranstaltungsarchiv 2015
Forest for Ever
Vernissage: Sonntag, 2. August. 2015, 14:00 Uhr, Homberger Schloss, Amtsbau
Die sehr sehenswerte internationale Wander-Ausstellung „Forest for Ever“ eröffnete den Reigen der Homberger Kulturwochen 2015. Seit dem Jahr 2004 wird eine Idee realisiert, die in genialer Weise soziales Engagement, Völkerverständigung und Kunst verbindet. Die Freiburger Textilkünstlerin Pascale Goldenberg ist Initiatorin und Betreuerin eines Stickerei-Projektes, bei dem Frauen in Afghanistan (60 km nördlich von Kabul) Handstickereien (z.B. Blüten- und Tiermotive 8x8 cm groß) in traditionellen Stick-Techniken herstellen, die in 30 Kriegsjahren fast in Vergessenheit geraten waren. Gespendete Stoffstücke und Stickgarne aus Europa sind das Ausgangsmaterial für gestickte kleine Kunstwerke. Mehrmals im Jahr werden sie vor Ort direkt bei den Stickerinnen abgekauft und später in Europa verkauft. Mit ihrem Lohn können afghanische Frauen zum Lebensunterhalt ihrer Familien beitragen und in Einzelfällen sogar völlige finanzielle Unabhängigkeit erlangen. Unterstützt wird das Projekt durch die Deutsch-Afghanische Initiative Freiburg (DAI e.V.) und hat sich großartig entwickelt.
Im September 2013 wurden Stickereien in der Form von grünen Blättern (ca. 5x8 cm) zum Auslöser für den internationalen Textil-Wettbewerb „Forest for ever“. Die Blätter aus Afghanistan sollten in die Gestaltungen eingearbeitet werden. Eine zweite Bedingung bestand darin, ein hochkantiges Format, das an Baumstämme erinnern könnte, zu berücksichtigen. Alle textilen Techniken waren erlaubt. Das Ergebnis gibt einen überzeugenden Eindruck von interkultureller Zusammenarbeit und reist zurzeit als viel beachtete internationale Wander-Ausstellung durch verschiedene Länder Europas. Das Thema des Waldes ist durchweg präsent und reicht von leichten, transparenten und filigranen bis hin zu schwer wirkenden Textilobjekten, die an realistische Baumstämme erinnern. Allen 60 Exponaten ist gemeinsam, dass handgestickte Blätter aus Afghanistan mehr oder weniger augenfällig in das Werk einer Europäerin integriert wurden. Besucher können durch die Ausstellung gehen wie durch einen utopischen Wald und sich von unterschiedlichsten Ideen überraschen lassen.
In einem separaten Raum werden originale Gebrauchsgegenstände und -textilien aus dem Gebiet des Hindukusch ausgestellt. Sie sind Leihgaben aus einer privaten Sammlung.
Die Ausstellung fand von Sonntag, 02. August bis Sonntag, 16. August im Homberger Schloss statt. Weitere Öffnungszeiten: jeweils Mittwoch, Samstag und Sonntag von 14 bis 17 Uhr. Kleine Stickereien aus Afghanistan werden zum Verkauf angeboten.
Ein Paradies, gebaut auf Sand
Historische Lesung mit Gaumenfreuden „Ein Paradies, gebaut auf Sand“ Anja Zimmer (Lesung), Frank Gabian (musikalische Begleitung)
Die Romanautorin Anja Zimmer ist längst keine Unbekannte mehr in Homberg. Die Lesungen aus ihren historischen Romanen fanden wiederholt viel Anklang in voll besetzten Räumen.
In diesem Jahr werden die Zuhörer in die Zeit der Renaissance ab 1537 während des Schmalkaldischen Krieges entführt. Die Protagonistin Elisabeth richtet in der spannenden Historienerzählung mit realem Hintergrund in ihrem Witwensitz Schloss Rochlitz eine geheime Nachrichtenzentrale ein und riskiert dadurch ihre Freiheit und ihr Leben. Der Roman „Ein Paradies, gebaut auf Sand“ ist die Fortsetzung von „Auf dass wir klug werden“.
Die besondere Atmosphäre im Kaminsaal des Homberger Schlosses und die musikalische Begleitung bilden wieder den Rahmen für die besondere Stimmung, die das Publikum in eine lange zurück liegende Zeit versetzt.
Handfeste Gaumenfreuden konnten während der Pause genossen werden.
Die Lesung fand statt am Freitag, 14. August 2015, 20.00 Uhr im Homberger Schloss.
Wien bleibt Wien
Kaffeehäuser waren im 19. bis ins 20. Jahrhundert hinein beliebte Treffpunkte für die bürgerliche Gesellschaft. Sie verbreiteten sich von Wien aus im ganzen deutschsprachigen Raum. In gemütlich-plüschigem Ambiente genoss man üppige Torten, Kuchen- und Kaffespezialitäten, tauschte den neuesten Klatsch und Tratsch aus, oder traf sich dort, um der stets vor Ort ausgeübten „Wiener Musik“ mit Klavier und/oder Streichinstrumenten zu lauschen. Nicht selten wurden hier zarte Bande geknüpft. Es wird immer wieder bedauert, dass Kaffeehäuser dieser Art in Deutschland kaum noch, in Österreich hier und da zu finden sind.
In diesem Jahr bot „Ohm sweet Ohm“ für die Freunde dieser Einrichtungen vergangener Zeiten Gelegenheit, bei hinreißender, feuriger Zigeunermusik, bekannten Melodien aus Oper, Operette u.v.m. mit Leib und Seele den Charme und die Nostalgie der Wiener Kaffeehäuser erspüren.
Das Ensemble „Caféstreicher“ (Klavier und Streicher) unter der Leitung der Homberger Kantorin Katrin Anja Krauße freut sich darauf, einen gemütlichen Sonntag-Nachmittag lang mit Evergreens der Wiener Klassik bei Kaffee und Kuchen zu unterhalten.
Die Veranstaltung fand am Sonntag, 16. August 2015 im Hotel „Frankfurter Hof“ statt.
Einlass war um 14.30 Uhr, Musik ab 15.00 Uhr.
Hände gut... alles Gut
oder Fingerfood fürs Zwerchfell
Der Schauspieler und Pantomime Günter Fortmeier ist ein Meister der Kleinkunst auf verschiedene Art. Er beherrscht die Kunst, mit geringsten Mitteln große Wirkung zu erzielen, und zwar auf vorzügliche und höchst vergnügliche Art und Weise. Er ist ein Multitalent, der in verschiedenen Sparten der Bühnenkünste zuhause ist.
Mehr sei nicht verraten, nur so viel: dem Publikum wird gewiss nicht langweilig werden. Lassen Sie sich überraschen von Phantasie und Spielfreude.
Die Veranstaltung fand am Samstag, 22. August 2015 um 20.00 Uhr im Schlossgarten des Homberger Schlosses statt (bei Regen: in der Stadthalle; Info unter www.ohm-sweet-ohm.de).
Laster der Nacht am 28. und 29. August
Hinter diesem ganz und gar nicht zweideutigen Titel verbirgt sich die „Hauptperson“ des Wanderkinos Leipzig.
Seine Vita: Magirus Deutz, geboren 1969 in Ulm, diente als Gerätewagen der Freiwilligen Feuerwehr in Töging am Inn. Seit 2002 vermehrte Reisetätigkeit mit dem WANDERKINO. 10 Liter Hubraum/ 6 Zylinder V-Motor/ 150 PS. Allradantrieb und Luftkühlung des Motors machen den Eckhauber „wüstentauglich“. Er ist außerdem ein ideales Reisemobil.
Das Wanderkino aus Leipzig ist seit 1999 in Deutschland und Europa unterwegs.
Es zeigt Filme unterschiedlicher Genres – unterhaltend und anspruchsvoll. Stummfilme werden live mit Violine und Piano begleitet. Magirus Deutz 1969 integriert Kino-, Ton- und Lichttechnik, Bestuhlung und Instrumente. Jeder Ort kann in kürzester Zeit in ein Open-Air-Kino verwandelt werden, dessen Atmosphäre an die Pionierzeiten des Kinos erinnert.
Tobias Rank studierte an der Musikhochschule Leipzig Klavier, Cembalo und Komposition mit Schwerpunkt Neue Musik, Jazz und Improvisation, später auch Chanson, Weltmusik und Stummfilmbegleitung. Konzerte führten ihn in viele Städte Europas, Asiens, Afrikas und Kanada. Er lehrte als Dozent in Europa und Asien.
Gunthard Stephan studierte an der Musikhochschule Leipzig Violine mit besonderem Hang zu Technik, Mathematik und Physik. Ihn fasziniert die Vereinigung scheinbarer Gegensätze: Kunst und Technik, Musik und Bild, Natur und Kultur, Programmiercode und Lyrik, Freiheit und Überleben, Fiktion und Wirklichkeit.
Die Besucher von „Ohm sweet Ohm“ kommen in den Genuss von zwei Filmabenden, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Gerne hat kinoSommer hessen diese ungewöhnlichen Darbietungen zusätzlich in das Highlights-Programm 2015 aufgenommen.
Kulisse für einen unterhaltsamen Stummfilmabend am Freitag, 28. August ist der Homberger Marktplatz. Nach Einbruch der Dunkelheit werden mit stilechter Live-Musikbegleitung 5 Filme unterschiedlicher Genres - u.a. mit Buster Keaton und Charlie Chaplin - das Publikum in eine längst vergangene Kinozeit versetzen. (FSK 12 Jahre)
In eine völlig andere Welt führt der zweite Kinoabend. Der preisgekrönte Western „Stagecoach“ von John Ford wurde 1939 in New York uraufgeführt. Publikum und Filmkritik sehen ihn übereinstimmend bis heute als Meisterwerk an. In deutsche Kinos kam der Film unter dem Titel „RINGO“ 1963 in der vollständigen Version. Die Geschichte erzählt von eigentümlichen Charakteren, von Spielern, Trunkenbolden und Huren, die ehrbar sind, und von Geschäftsleuten und Bürgerfrauen, die es nicht sind. Soziale und psychologische Probleme werden während einer Postkutschenfahrt von Arizona nach New Mexiko vom Mythos des Western überstrahlt.
Als Kulisse für dieses Kino-Event am 29. August wurde der Industriepark Nieder-Ofleiden (INO) ausgewählt. Der „Dorf-Verein Nieder-Ofleiden“ bietet an diesem - dem Dorffest vorgelagerten - Abend eine kleine „kinomäßige“ Bewirtung an.
Einlass war an beiden Abenden 19.30 Uhr, Filmbeginn mit Einbruch der Dunkelheit.
Kindertheater "Die Bremer Stadtmusikanten"
Samstag, 5. August 2015
Pressestimmen:
„Die Bremer Stadtmusikanten machen es uns vor. In der Gemeinschaft liegt ihre Stärke und etwas mit anderen durchzustehen, das schweißt zusammen. Sie sind ein unschlagbares Team und die Welt hält noch viele Abenteuer bereit. ...Gäbe es im Figurentheater einen “Oscar“ für die „Beste Tierische Nebenrolle“, die Flöhe hätten ihn verdient. ...Es ist ein Stück für jedes Alter. Auch darin liegt die Kraft dieser Inszenierung. ...Poetische Tiefe gepaart mit beachtlicher Komik. Was für ein Spaß!“ (WAZ)
„...mit leichter Hand und hinreißendem Charme buchstäblich aus den Überseekoffern gezaubert. ...Günter Staniewski als Erzähler, Animateur, Chansonnier und Puppenspieler in einer Person demonstrierte, dass es zuweilen nur der perfekt inszenierten Illusion bedarf, um aus dem Nichts eine Sensation zu machen. ...donnernder Applaus eines faszinierten Publikums.“
Auch in diesem Jahr ist bei den Homberger Kulturwochen „Ohm sweet Ohm“ eine Veranstaltung dabei, in der besonders Kinder ihren Spaß haben werden. Aber auch Vertreter aller anderen Generationen werden sich angesprochen fühlen und über den Spaß hinaus die Lebensweisheiten erkennen, die in dem bekannten Märchen „Die Bremer Stadtmusikanten“ stecken.
Wenn man alt ist und nicht mehr gebraucht wird, kann das ziemlich schlimm sein…muss es aber nicht! Denn nun kann man endlich Sachen machen, die man immer schon machen wollte. Es geht noch was, wenn nichts mehr geht. Es weht ein neuer, ein frischer Wind. Er lüftet den Kopf. Und auf einmal scheint alles möglich! In einer Mischung aus Figurentheater, Schauspiel, Musik und auch ein bisschen Flohzirkus hat Günter Staniewski mit seinem Theater LAKU PAKA eine hintergründige Inszenierung geschaffen, die für Jung (so ab 5 Jahre), Alt und alle dazwischen geeignet ist.
Sollte es sommerlich warm und sonnig sein, war das Homberger Naherholungsgebiet „Buchholzbrücke“ mit seinem Wald als geradezu idealer Veranstaltungsort für das beliebte Märchen „Die Bremer Stadtmusikanten“ geplant.
Wegen schlechtem Wetter wurde der Kleine Saal der Stadthalle zum Schauplatz für Esel, Hund, Katze und Hahn gemacht.
Datum der Veranstaltung war Samstag, 5. September 2015, 15.00 Uhr.
Im Meer der Töne
Glasharfenkonzert am Tag des offenen Denkmals
Auf ein Musikereignis in besonderer Atmosphäre durften sich die Besucher des Glasharfenkonzertes mit Susanne Würmell freuen. Die Musikerin ist keine Fremde mehr in Homberg – vor einigen Jahren entlockte sie ihrer Glasharfe als Clownin beeindruckende Klänge.
Susanne Würmell ist Glasharfenistin mit Leib und Seele. Die Grundlage ihres Berufes und ihrer Berufung sind sowohl musikalischer, schauspielerischer, als auch pädagogischer Natur. Ihre musikalische Ausbildung erhielt sie u.a. im Studium der Rhythmik an der Hochschule für Musik und Theater Hannover.
1992 baute sie ihre erste Glasharfe, und weil es keinen Studiengang für Glasmusik gibt, bildete sie sich autodidaktisch weiter. Bis heute bildet die Glasmusik den Kern ihres künstlerischen Wirkens: der sowohl zarte und doch raumfüllende sphärische Klang mundgeblasener Kristallgläser.
Die Musikerin und Musikal-Clownin bietet ihrem Publikum seit 17 Jahren ein sich ständig erweiterndes, vielfältiges Angebot an Konzerten, Shows und Walkacts und spielt u.a. in dem von ihr gegründeten Duo „glass and strings“ mit dem Gitarristen Thomas Kölling.
Mit ihrer Musik prägte sie unter anderem auch den 2006 prämierten deutschen Kurzfilm „Kristall“, der bei den 59. Filmfestspielen in Cannes mit dem Grand Prix Canal+ ausgezeichnet wurde. Ein Gastspiel in der Berliner Philharmonie 2014 gehört zu den Höhepunkten ihrer künstlerischen Karriere.
Bekannte stimmungsvolle Melodien aus dem 19./20. Jahrhundert erklingen in neuem Gewand, wobei auch eingängige Filmmusiken und lateinamerikanische Klänge wie der Tango nicht fehlen. Nach der Pause erlebt das Publikum eine Zeitreise weit zurück in die Welt der Originalwerke der Glasharmonika aus der Mozartzeit und mit einem Arrangement einer populären Komposition in das Schaffen von Johann Sebastian Bach. Rezitationen mit Hintergründen runden das Konzert ab.
Wie in den Jahren zuvor wurde auch für dieses Klangerlebnis am Tag des offenen Denkmals die alte Evangelische Stadtkirche mit ihrer schönen Akustik ausgesucht.
Die Veranstaltung fand statt am Sonntag, 13. September um 17.00 Uhr.
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